New Directions in Manual Therapy

Ursprung und Geschichte der Craniosacralen Therapie

Dr. W. G. Sutherland, D.O. (1873 – 1954), Gründer der Cranialen Osteopathie, brachte die Behandlung des Schädels in die Entwicklung der Osteopathie ein. Während seiner Ausbildung an der Osteopathieschule von Dr. Still 1898 bis 1900 betrachtete er immer wieder einen disartikulierten Schädel, der in der Schule ausgestellt war. Insbesondere die Suturen einzelner Knochen erinnerten ihn an Fischkiemen und gaben ihm die Idee einer atemähnlichen Bewegung. Dies war zu der Zeit revolutionär, da in der Medizin feststand, dass beim Erwachsenen keine Bewegung mehr an den Schädelnähten stattfand.

Dr. W.G. Sutherland

Nach langjährigem Studium mit vielen sehr extremen Selbstversuchen durch komprimierende Helme an seinem eigenen Schädel und später folgender erfolgreichen Behandlung an vielen Patienten durch von ihm entwickelte strukturelle Techniken an den Schädelnähten entwickelte er die craniale Osteopathie Anfang 1930. Anfänglich traf er auf sehr viel Ablehnung und nur wenige Osteopathen waren für seine neuen Ansätze offen. Trotzdem arbeitete er unbeeinflusst an seinen Theorien weiter und begann Seminare für interessierte Osteopathen zu unterrichten.

Später begann er über den craniosacralen Rhythmus als „Primären Respiratorischen Mechanismus“ (Atem des Lebens), „flüssiges Licht“ und „Potency“ zu sprechen und folgte damit den spirituellen Fußstapfens seines Lehrers Still.

1970 begann der Osteopath Dr. John Upledger, D.O. sich für das craniale System zu interessieren. Zu dem Zeitpunkt war selbst in der Osteopathischen Medizin die therapeutische Arbeit am Schädel noch sehr umstritten, da immer noch angenommen wurde, dass die Schädelknochen sich nicht bewegten. Dr. Upledger wurde 1975 Mitglied eines Forschungsteams des College of Osteopathic Medicine an der Michigan State University, das sich zur Aufgabe gemacht hatte, diese Streitfrage ein für alle Mal zu klären. Durch Studium von Exemplaren frischer Schädelknochen anstelle von chemisch konservierten war das Forschungsteam in der Lage, die Existenz von Blutgefäßen, Nervengeweben, kollagenen und elastischen Fasern in den Nähten des Schädels nachzuweisen.

Sie fanden keinerlei Anzeichen von Ossifikation der Nähte, welches zuvor die Grundlage für das Argument, daß die Schädelknochen keinerlei Bewegung hatten, war. Durch weitere Studien waren sie in der Lage, den Rhythmus der craniosacralen Bewegung der Schädelknochen zu demonstrieren, welcher unabhängig von Atmung und Herzrhythmus stattfindet.

Wegen der geringen Akzeptanz innerhalb der osteopathischen Medizin auch nach diesen Studien entwickelte sich die craniale Osteopathie als eigene Methode unabhängig weiter. Von besonderer Bedeutung ist dabei Dr. Upledger, der, frustriert über das geringe Interesse seiner Kollegen, Techniken der cranialen Osteopathie unter dem Namen Craniosacrale Therapie (CST) weitergab und sie dadurch einer großen Gruppe von Therapeuten zugänglich machte. Die ausgeprägte Verbreitung und Popularität von CST und cranialer Osteopathie ist im Wesentlichen Dr. Upledger zu verdanken.

Craniosacrale Therapie

Craniosacrale Therapie beschäftigt sich mit dem Mechanismus der Cerebrospinalflüssigkeit, in der das Gehirn und Rückenmark eingebettet ist, und der Bewegung des craniosacralen Rhythmus. Ventricles Diese Bewegung wird auf die Gehirnhäute, Schädelknochen, Wirbelsäule und Kreuzbein weitergeleitet und überträgt sich von da aus auf das gesamte Fasziensystem des Körpers. Mit Hilfe einer sehr feinen Berührung ist der geschulte Therapeut in der Lage diese Flüssigkeitsbewegung überall am Körper wahrzunehemen. Einschränkungen, die diese Bewegung behindern, führen zu Störungen im Körper. Wenn sich zum Beispiel die Schädelknochen auf Grund von Einschränkungen an den Nähten oder den Gehirnhäuten in Anpassung an den wechselnden Flüssigkeitsdruck, nicht frei bewegen können, entstehen Funktionsstörungen im craniosacralen System, welche zu verschiedenartigsten Symptomen führen können. Eine Störung in diesem System kann die Entwicklung und Funktion des Gehirns und Rückenmarks beeinträchtigen und so sensorische, motorische und intellektuelle Fähigkeiten einschränken.

Durch Korrektur von Einschränkungen in den Körperfaszien und der Dura mater (Gehirnhaut), Normalisierung gestörter Bewegung der Schädelknochen und des Kreuzbeines und Arbeit mit dem Flüssigkeitsmechanismus selbst, wird der selbstkorrigierende Prozess des craniosacralen Systems aktiviert und der Körper in seiner Selbstheilung unterstützt.

Craniosacrale Therapie ist eine sehr sanfte Therapieform, die insbesondere sehr hilfreich ist bei den folgenden Beschwerden:

Die Kurse sind in 5 Teile von jeweils 5 Tagen eingeteilt:

  1. CST 1: Basiskurs
  2. CST 2: Spezifische Schädeltechniken und Kieferbehandlung
  3. CST 3: Aufbaukurs - Funktional Indirekte Technik
  4. CST 4: Aufbaukurs - Myofasziale Ganzkörperbehandlung & Flüssigkeitstechniken
  5. CST K: Aufbaukurs – Cranio für Säuglinge und Kinder
  6. FIT-CST: Zusätzlich bieten wir einen Sonderkurs FIT-CST (A.T. Still Technik) an der Cranioschule in der Schweiz an.

Hinweis

Die Kurse sind so aufgebaut, dass sie nacheinander absolviert werden sollen.

Kommentare

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